Tabellen & Hilfsmittel

Für Kursteilnehmer „EINHEITSBANDONION“ 144tönig
Quelle www.musikzeit.info

 

Dur-Tonleitern                                                  

Die Dur-Tonleiter klingt sehr fröhlich, strahlend und etwas hart (lat. durum = hart). Sie besteht aus Ganztonschritten. Nur zwischen dem 3. und 4. Ton und zwischen dem 7. und 8. Ton befindet sich ein Halbtonschritt. 

Kreuz-Tonleitern

Schreibt man nun von d aus die Töne auf, stellt man fest, daß die Tonabstände nicht mehr den Regeln der Durtonleiter entsprechen! 

Der erste Halbtonschritt befindet sich bereits zwischen 2. und 3. Ton und nicht wie gefordert zwischen 3. und 4. Erhöht man nun das f um einen Halbton zum fis, ist zwischen 2. und 3. Ton ein Ganztonabstand, und zwischen 3. und 4. der benötigte Halbtonabstand. Das gleiche Problem findet sich noch einmal beim c, das einen Halbton zu niedrig ist und deshalb zum cis erhöht wird. So ergibt sich die korrekte D-Dur-Tonleiter:

Wenn man schnell und einfach herausfinden will, bei welcher Tonart, welche Töne verändert werden müssen, sollte man sich des Quintenzirkels bedienen. 

Wie der Name verrät, spielen hier Quintabstände eine große Rolle. Man beginnt bei der Tonart C (die ohne Vorzeichen) und hangelt sich über Quintabstände zu den nächsten Tonleitern weiter. Von C eine Quinte aufwärts ist das G, dann folgt das D, dann A, dann E, schließlich H und als letztes Fis. Jede dieser Tonarten hat ein Kreuz mehr als die vorhergehende Tonart, also G ein Kreuz, D zwei Kreuze, A drei Kreuze usw. 

Das gleiche Spiel funktioniert nun auch in die andere Richtung. Man startet von C und wandert die Quinten abwärts. Statt Kreuze verwendet man nun Bs.

 

Nun weiß man, wie viele Vorzeichen eine Tonart hat. Jetzt muß man nur noch herausfinden, welche Töne betroffen sind! Bei den Kreuz-Tonarten geht das so: Man übernehme die Kreuze von der vorhergehenden (also entgegen der Uhrzeigerrichtung stehende) Tonart und erhöhe den siebten Ton der Tonart. Beispiel: G-Dur, Übernahme der 0 Kreuze von C-Dur, plus Erhöhung des siebten Tones f zu fis. 

Man kann sich auch einfach merken, daß das erste Kreuz ein fis ist, und jedes folgende genau eine Quinte (schon wieder Quinten!) höher ist! 

Und die B-Tonarten sind ähnlich, nur liegt hier die vorhergehende Tonart im Uhrzeigersinn und man verändert nicht den siebten Ton, sondern den vierten. Beispiel: F-Dur, Übernahme der 0 Bs von C-Dur, plus Erniedrigung des vierten Tones h zu b. Auch hier kann man sich einfach merken, daß das erste B ein b ist, und jedes weitere eine Quinte (verflixt und zugewuffelt, wer keine Quinten mag, hat ein Problem) tiefer(!).

Die so ermittelten Vorzeichen schreibt man nun zu Beginn jeder Zeile direkt hinter den Notenschlüssel und vor die Taktangabe (die nur in der ersten Zeile geschrieben wird). In welcher Reihenfolge und in welcher Lage die Vorzeichen notiert werden, ist festgelegt:     

 

Solmisationssilben

Da das Schema zum Aufbau der Dur-Tonleiter immer gleich ist, egal in welcher tatsächlichen Tonhöhe die einzelnen Töne liegen, bezeichnet man die Stufen auch mit Tonsilben, den sogenannten Solmisationssilben. Hier als Beispiel an der C-Dur-Tonleiter. Aber auch alle anderen Dur-Tonleitern nutzen diesselben Töne, d.h. auch die F-Dur-Tonleiter fängt mit „do“ an. 

Diese Silben entstanden schon im Mittelalter und waren die Anfangsbuchstaben der Zeilen eines Verses, bei dem jede Zeile einen Ton höher begann. Damals wurde statt des „do“ ein „ut“ verwendet, das man aber später wegen der besseren Singbarkeit ausgetauscht hat. Auch wird das „si“ in einigen Gegenden durch „ti“ ersetzt.

 

Weltweit und auch im argentinischen Tango sind die Tonsilben im häufigen Gebrauch. In der DDR waren die Silben JA LE MI-NI RO SU WA-JA sehr beliebt. Bei diesen Silben sind die verwendeten Konsonanten und Vokale alphabetisch geordnet, außerdem sind die Halbtonschritte durch Verwendung des gleichen Vokals (MI-NI und WA-JA) hervorgehoben.

 

Auch wenn es wie eine bloße Umbenennung von Tönen erscheinen mag, steckt hinter dem Begriff „Solmisation“ oft eine umfangreiche Philosophie über die richtige Vermittlung von musikalischen Grundlagen.

Moll-Tonleiter

Zu jeder Dur-Tonleiter gibt es eine parallele Molltonleiter. Der Grundton einer Molltonleiter liegt eine Terz unter dem Grundton der Dur-Tonleiter. Von Molltonleitern sagt man, daß sie eher traurig und weich klingen (lat. mollis = weich). 
Es gibt drei Mollarten:

 

Natürliche Moll-Tonleiter

Sie verläuft parallel zur Dur-Tonleiter und hat diesselben Vorzeichen. Werden auch reine oder äolische Moll-Tonleitern genannt. Dadurch, daß sie um 3 Halbtöne gegenüber der Dur-Tonleiter verschoben ist, liegen die Halbtöne hier zwischen dem 2. und 3. Ton und zwischen dem 5. und 6. Ton. 

Harmonische Moll-Tonleiter

In der natürlichen Moll-Tonleiter liegt zwischen 7. und 8. Ton ein Ganzschritt, was auf Dauer unbefriedigend klingt. Deshalb erhöht man bei der Harmonischen Moll-Tonleiter den 7. Ton. Aus dieser Moll-Tonleiter werden meistens die Akkorde, also die Harmonien gebildet, deshalb der Name. 

Melodische Moll-Tonleiter

Bei der harmonischen Moll-Tonleiter ist nun ein großer Sprung zwischen 6. und 7. Ton. Da dieser sehr schwer zu singen ist, hat man bei dieser Tonleiter auch den 6. Ton erhöht, jedoch nur aufwärts, abwärts ist diese Tonleiter identisch mit der natürlichen. 

Andere Grundtöne

Wie bei den Dur-Tonleitern kann man Moll-Tonleitern von jedem Ton aus bilden. Das Prinzip ist dasselbe wie bei den Dur-Tonleitern, man kann die Vorzeichen also über Quinten errechnen, oder man sucht sich die entsprechende Dur-Tonleiter (Terz höher! s.o.), und übernimmt die Vorzeichen.

 

Hauptdreiklänge  

In einem Musikstück erklingt meist nicht nur die Melodie, sondern immer mehrere Töne gleichzeitig. Diese gleichzeitig und nacheinander erklingenden Töne stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Im einfachsten Fall gehören diese Töne einem Dreiklang an. Nun wäre so ein Stück recht langweilig, wenn immer nur derselbe Dreiklang ertönen würde. Also verwendet man verschiedene Dreiklänge nacheinander. Welche Dreiklänge sich dafür eignen, damit das Stück schön harmonisch klingt, kann man mit der Tonleiter der entsprechenden Tonart ermitteln. Hierzu wird für jeden Ton der Tonleiter ein Dreiklang erzeugt, und zwar aus leitereigenen Tönen, d.h. aus Tönen, die selbst in der Tonleiter enthalten sind. Die Dreiklänge erhalten also keine zusätzlichen Vorzeichen oder Auflösungszeichen o.ä. Man nennt sie deshalb auch leitereigene Stufendreiklänge.   

Am Beispiel D-Dur sieht das so aus:

 

Als geübter Dreiklangsbildner findet man sofort heraus, daß die Dreiklänge auf dem 1., 4. und 5. Ton (also hier d, g und a) Dur-Dreiklänge sind, während auf der 2., 3. und 6. Stufe ein Moll-Dreiklang entsteht. Der Dreiklang auf dem 7.Ton ist weder Dur noch Moll und soll uns momentan nicht weiter interessieren. In einer Dur-Tonart ergeben nun diese drei Dur-Dreiklänge die Hauptklänge. Da jeder dieser Dreiklänge eine bestimmte Wirkung hervorruft, die auf dem Verhältnis zum Grundton beruht und nichts mit dem Dreiklang selbst zu tun hat, gibt es hierfür auch allgemeine Bezeichnungen:
Dreiklang auf der I. Stufe: Tonika (kurz: T)
Dreiklang auf der IV. Stufe: Subdominante (kurz: S)
Dreiklang auf der V. Stufe: Dominante (kurz: D)

 

Die Tonika ist der „Ruheklang“, dorthin strebt jedes Musikstück. Es beginnt damit und endet damit. Die Dominante heißt so, weil sie ein Musikstück oft musikalisch beherrscht (=dominiert). Sie erzeugt große Spannung und will zur Tonika zurück. Die Subdominante bewirkt dagegen nur mäßige Spannung.

 

Bildung der Hauptdreiklänge

Dominante und Subdominante werden als quintverwandt zur Tonika bezeichnet, denn der Grundton der Dominante befindet sich eine Quinte über dem Grundton der Tonika und der Grundton der Subdominante befindet sich eine Quinte unter dem Grundton der Tonika. Demnach kann man auch den Quintenzirkel zur Ermittlung der Hauptdreiklänge benutzen: die Subdominante findet man entgegen des Uhrzeigersinns der Grundtonart, die Dominante im Uhrzeigersinn. Subdominante und Dominante haben jeweils einen gemeinsamen Ton mit der Tonika, jedoch keine gemeinsamen Töne miteinander. 

 

Kadenzen

C – G – a  –  e  –  F – C – F – G – C

I –  V – VI – III – IV – I – IV – V – I


(Großbuchstabe = Dur-Dreiklang, Kleinbuchstabe = Moll-Dreiklang.)

Die verwendeten Akkorde kommen alle im Quintenzirkel um die Tonika (hier C-Dur) angeordnet vor. In funktionaler Schreibweise lautet dieses Beispiel:

T – D – Tp – Dp – S – T – S – D – T
(T = Tonika, S = Subdominante, D = Dominante, Tp = Tonika-Parallele, Dp = Dominant-Parallele.)

 

Funktionaler Hintergrund

Bei einer Dur- oder Moll-Tonleiter lassen sich auf jeder Stufe (jedem Ton) so genannte leitereigene Dreiklänge erstellen, die jeweils aus dem gewählten, dem übernächsten und dem nochmals zwei Töne höheren Ton bestehen. Eine Dur-Tonleiter hat also folgende leitereigene Dreiklänge:

 

Stufe

Dreiklang

Funktion

Funktionssymbol

I

Dur

Tonika

T

II

Moll

Subdominantparallele

Sp

III

Moll

Dominantparallele oder Tonikagegenklang

Dp oder Tg

IV

Dur

Subdominante

S

V

Dur

Dominante

D

VI

Moll

Tonikaparallele

Tp

VII

vermindert

verkürzter Dominantseptakkord

 

In einer (natürlichen) Molltonleiter sieht es folgendermaßen aus:

Stufe

Dreiklang

Funktion

Funktionssymbol

I

Moll

Tonika

t

II

vermindert

  

III

Dur

Tonikaparallele

tP

IV

Moll

Subdominante

s

V

Moll

Moll-Dominante*)

d

VI

Dur

Subdominantparallele oder Tonikagegenklang

sP oder tG

VII

Dur

Dominantparallele

dP

DUR – Kadenzen    Kadenzen dur+moll.pdf download

I
Tonika

V
Dominante

VI
Mollparallele

III

IV
Subdom.

I

IV

VII7
Dom.-Sept.

I

As    4b

Es

f

c

Des

As

Des

Es

As

Es    3b
es-g-b

B

c
c-es-g

g

As
(Gis)

Es

As
(Gis)

B7
gis

Es
(Dis)

B     2b
b-d-f

F

g
g-b-d

d

Es

B

Es

F7
es

B

F     1b
f-a-c

C

d
d-f-a

a

B

 

F

B

C7
b

F

C
c-e-g

G

 

a
a-c-e

e

 

F

 

C

F

G7
f

C

G      #
g-d-h

D

e
e-g-h

h

C

G

C

D7
c

G

D     2#
d-fis-a

A

h
h-d-fis

fis

G

D

G

A7
g

D

A     3#
a-cis-e

E

fis
fis-a-cis

cis

D

A

D

E7
d

A

E      4#
e-gis-h

H

cis
cis-e-gis

gis

A

E

A

H7
a

E

H      5#
h-dis-fis

Fis

gis
 gis-h-dis

dis

E

H

E

Fis7
e

H

Fis    6#
fis-b-cis

Cis

dis
dis-fis-b

b

H

Fis

H

Cis7 h

Fis

Cis   7#
cis-f-gis

Gis

b
b-cis-f

f

Fis

Cis

Fis

Gis7
fis

Cis

Gis   8#
gis-c-dis

Dis

f
f-gis-c

c

Cis

Gis

Cis

Dis7 cis

Gis

Dis
es

Ais

b

c

 

g

 

Gis
as

Dis
es

Gis
as

Ais
b

Dis
es

Ais

Eis

g

d

Dis

Ais

Dis

Eis

Ais

Moll-Kadenzen 

I

V

VI

III

IV

I

IV

VII7

I

es

b

Ces H

Ges Fis

as

es

as

b
as

es

b

f

Ges Fis

Des Cis

es

b

es

f
es

b

f

c

Des Cis

As Gis

b

f

b

c
b

f

c

g

As Gis

Es Dis

f

c

f

g
f

c

g

d

Es

B

c

g

c

d

g

d

a

B

F

g

d

g

a

d

a

e

F

C

d

a

d

e

a

e

h

C

G

a

e

a

h

e

h

fis

G

D

e

h

e

fis

h

fis

cis

D

A

h

fis

h

cis

fis

cis

gis

A

E

fis

cis

fis

gis

cis

gis

dis
es

E

H

cis

gis

cis

dis

gis

dis es

ais b

H

Fis

gis

dis es

gis

ais b

dis es

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Schüler-Etüde zum Thema Kadenzen:

 

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